Kaum ein anderer Name war mit dem DSV Leoben und dem Fußball in der Steiermark im Allgemeinen so eng verbunden wie jener von Harald "Harry" Rauch. Ein Rückblick auf sein Leben und seine Erfolge in Form eines "Lebens"spielberichtes.
Harry Rauch auf der Trainerbank des DSV Leoben beim Fußballfest 2011
Der Anpfiff sozusagen erfolgte im Gründungsjahr des damaligen WSV Leoben am 21 Oktober 1928, als er im Herzen von Donawitz das Licht der Welt erblickte. Bereits in der Anfangsphase, mit 16 Jahren, schaffte er den Sprung in die Kampfmannschaft der ehemaligen Donawitzer Werkself. Durch die Besatzungszeit und der damit verbundenen Auflösung des WSV spielte er danach zuerst für den SV Leoben, ehe er für vier Saisonen zu Sturm Graz wechselte. Ein Highlight aus dieser Zeit war sicherlich die Einberufung in die österreichische Olympiaauswahl für Helsinki 1952.
Harald Rauch in der Olympiaauswahl 1952
Aber auch in jener Zeit schlug sein Herz stets für Donawitz und den Fußball in seiner Heimat. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass er nach dem Gastspiel in Graz zu seinem Herzensverein in seine Heimat zurückkehrte. Nur kurze Zeit später dann der nächste Höhepunkt in seiner Spielerkarriere, mit dem WSV schaffte im Jahre 1958 den Sprung in die höchste österreichische Spielklasse (A-Liga). Nur wenige Zeit später wechselte er den Rasen mit der Trainerbank, wo er im Alter von 32 das erstemal Platz nahm.
In der zweiten Spielhälfte seines Lebens nahm er zu Beginn wieder auf der Trainerbank Platz und sorgte dafür, dass ein gewisser Walter "Schoko" Schachner von St. Michael aus, über den DSV Leoben den Sprung ins Nationalteam schaffte und als DSV Kicker mit überragender Mehrheit zum Fußballer des Jahres 1976 gewählt wurde.
Der ehemalige "Lehrling" und sein "Lehrmeister" und Mentor
Nach seiner Spieler- und Trainerkarriere blieb er dem DSV Leoben weiterhin treu und wechselte in die Organisation des Vereines. Besonders das Erkennen von jungen Talenten beim eigenen Nachwuchs und aus der Region und deren Förderung zeichneten Harry Rauch aus und brachten dadurch dem DSV Leoben lange Jahre den Ruf einer Talenteschmiede ein. Auch lange Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben bei der VÖEST in Donawitz sah man Harald Rauch täglich an seinem Schreibtisch im DSV Stadion sitzen und am Abend beim Training seiner Mannschaft auf die Füße schauen. Etliche Persönlichkeiten in der Vereinsgeschichte haben den vielbesagten "Donawitzer Geist" geprägt, aber kaum einer hat diesen, Zeit seines Lebens, so sehr im Herzen getragen und mit Leben erfüllt.
Jetzt wo wir alle von der DSV Familie bereits auf eine "Nachspielzeit" gehofft haben, hat der größte aller Unparteiischen, dein Spiel so plötzlich und unerwartet, und eigentlich auch noch vor Ende der regulären Spielzeit, abgepfiffen und beendet.
Liebe Harry, du magst zwar von uns gegangen sein, in unseren Herzen wirst du aber ewig weiter leben.
Unser ganze Anteilnahme und unser Mitgefühl in diesen schweren Stunden gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.