1. Runde ÖFB Samsung Cup, SA 14.07.12, 18:00 Stadion Donawitz 452, DSV Leoben - SV Mattersburg 1:3 (0:1). Torfolge: 0:1 Bürger (39.), 0:2 Briza (ET, 52.), 1:2 Giermair (65.), 1:3 Mörz (90.). Schiedsrichter: Lechner, Fellinger, Marinov.
In diesem Cupspiel begegneten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Während aber Mattersburg kaltschnäuzig seine Chancen verwertete, vergaben die Donawitzer vor allem in der zweiten Spielhälfte die besten Möglichkeiten. Vor der Pause versenkte Patrick Bürger einen Freistoßball zur Mattersburger Führung, kurz nach Wiederanpfiff keimte nach der Gelbroten Karte für Prietl erstmals Hoffnung im Donawitzer Stadion auf. Diese währte gerade einmal zwei Minuten, als Markus Briza eine Hereingabe unglücklich (und schmerzhaft) zum 0:2 ins eigene Tor ablenkte. Vor eigenem Publikum und mit einem Mann mehr wollten sich die Donawitzer nicht so einfach geschlagen geben, es folgte ein Sturmlauf auf das Tor des Bundesligavereines. Mario Giermairs wunderschöner Anschlußtreffer (satter Schuß über die Innenstange zum 1:2) war die logische Folge, danach scheiterten Wurzinger /Freistoß) und Fekete per Kopf und mit einem Schuß an die Stange - der mögliche Pfiff des Schiris zu einem Handelfmeter blieb leider aus. In der Schlussminute sorgte der eingewechselte Mörz für die endgültige Entscheidung - aus einem Konter erzielte er den 1:3 Endstand. Der Favorit hat sich in einem flotten Spiel schlussendlich durchgesetzt, die gezeigte Leistung der Donawitzer Mannschaft war aber sehr ansprechend und macht Lust auf mehr: Der Cup ist Geschichte, die Meisterschaft kann kommen!
Ganz starker Auftritt: Gery Füzfa im DSV-Dress!
Die Anfangsphase war geprägt von hemmendem Respekt vor dem Bundesligaverein. Der DSV bemüht, aber zu unpräzise - Mattersburg konnte immer wieder den Spielaufbau der Donawitzer verhindern und gelangte zu den ersten Halbchancen. Ein Seidl-Freistoß und eine gefährliche Farkas- Hereingabe, die Milosevic verfehlte (dahinter stand aber kein weiterer Mattersburger) sowie ein Schussversuch von Potzmann waren die ersten Offensivaktionen der Burgenländer. Nach 16 Minuten wurde aber der DSV erstmals richtig gefährlich. Gergely Füzfa, der beste Mann auf Leobener Seite, bedient Kreimer ideal, der zieht (vorerst) alleine auf das von Borenitsch gehütete Tor. Im letzten Moment wird er aber eingeholt, sein Schuss aus kurzer Distanz verkommt zum Roller - eine gute Führungsmöglichkeit war damit leider vergeben.
Mit der ersten Chance legen die Donawitzer aber den Respekt etwas ab und trauen sich mehr zu. Vor allem Giermair wirbelt als Solospitze ordentlich herum, erkämpft sich immer wieder den Ball und beweist sein großes Potential. Da beide Abwehren sehr sicher stehen, versuchen es beide Mannschaften mit Distanzschüssen, doch Pigneter und Bürger (Petrovcic ganz sicher) scheitern. Dann die 39. Minute. Wieder Freistoß, nach Foul von Petkov, für Mattersburg, Distanz etwa 25 Meter, halblinks. Patrick Bürger tritt an, er zirkelt den Ball über die Mauer und über die Fingerspitzen von Petrovcic zum 0:1 in die Maschen. Der DSV versucht trotz des Gegentreffers sofort wieder nach zu setzen. Giermair erkämpft sich den Ball und zieht ab (Schuss kann geblockt werden), richtig Gefährliches oder Zählbares entsteht bis zum Pausenpfiff aber nicht mehr.
Die zweite Hälfte beginnt recht vielversprechend. Prietl foult Füzfa zu ungestüm, Schiedsrichter Lechner zeigt dem Burgenländer zum zweiten Mal Gelb und schickt ihn nach 50 Minuten vorzeitig unter die Dusche. Zwei Minuten später beweisen die zehn Mattersburger ihre Klasse und Abgebrühtheit. Ein schneller Konter über die linke Seite durch den eingewechselten Mörz, der passt scharf zur Mitte auf Höller, doch Markus Briza, der das Abspiel verhindern will, befördert den Ball an Petrovcic vorbei über die Linie zum 0:2 (52.). Unglücklicher geht es nicht! Trainer Manfred Unger reagierte und brachte mit Fekete und Stockreiter (anstelle von Heinemann und Pigneter) und später mit Bonifert frische Offensivkräfte - und der DSV Leoben wurde richtig gefährlich! Nach einem Eckball von links (Kreimer) steigt Fekete am Höchsten, sein Kopfball geht nur knapp über das leere Tor (Borenitsch verschätzte sich beim Herauslaufen. 60.). Drei Minuten später, Freistoß für den DSV Leoben, Wurzinger tritt an. Ähnliche Distanz, wie beim 1:0 durch Bürger, ähnlich gut geschossen, doch in diesem Fall streift der Ball knapp an der Außenstange vorbei. In der nächsten Aktion kommt Giermair zum Ball, er hat die Möglichkeit abzuspielen (Fekete und Stockreiter sind mitgegangen), fackelt aber nicht lange und zieht aus 22 Metern ab. Über die Innenstange klatscht der Ball ins Kreuzeck, ein wunderschönes Tor für den 19-jährigen, der zuletzt in der Oberliga für Trofaiach Tore erzielte. Leoben bleibt am Drücker: Kreimer setzt sich auf der linken Seite durch, seine Flanke zur Mitte übernimmt Giermair - seinen Torschuss verhindert ein Mattersburger Verteidiger mit einer Handabwehr, der Schiedsrichter sieht es aber nicht oder deutet es als nicht elfmeterwürdig, da hätten wohl die meisten Schiris anders entschieden.
Durch den Leobener Dauerdruck kommt Mattersburg zwangsläufig zu Konterchancen: Mörz überspielt Petkov und zieht alleine Richtung Tormann. Petrovcic läuft Mörz entgegen, der Heber über ihn ist nicht exakt genug, die erste Großchance zur vorzeitigen Entscheidung ist vertan (75.). Im Gegenzug spielt Bonifert auf Fekete, der zieht auch gleich ab, doch der abgefälschte Ball springt von der Außenstange ins Torout. Statt Superausgleich nur Eckball (76.)! Nach einem gefährlichen Mattersburger Konter bei dem letztendlich Petrovcic der Ball aus den Fingern geschossen wird (Stürmerfoul) vergibt Fekete seine dritte Großchance. Giermair bringt den Ball zu Fekete in den Strafraum, der zieht auch gleich ab, doch irgendwie kann Borenitsch mit einem Superreflex den Ball ins Torout befördern. Mattersburg befindet sich nun wirklich unter Druck: Sowohl Trainer als auch Spieler wollen durch ständiges Reklamieren den Schiedsrichter beeinflussen, Lechner zeigt insgesamt vier Gelbe Karten in vier Minuten für den SVM. Dennoch, das Leobener Pulver ist verschossen, fängt der DSV in der Schlussminute das 1:3 ein. Farkas setzt sich rechts durch, kann ungehindert den Stanglpass anbringen und Mörz schießt den SVM in die zweite Cuprunde.
Trotz der Niederlage war es ein starker Auftritt unserer Mannschaft. So lange die Kräfte reichten wurde gefightet, gekämpft und auch gut kombiniert. Der auffälligste Unterschied der beiden Teams war neben dem Glück im Abschluss, die körperliche Fitness beider Mannschaften. Während für Mattersburg die Meisterschaft nächste Woche beginnt und die Vorbereitung praktisch abgeschlossen ist, befindet sich der DSV drei Wochen vor dem Meisterschaftsstart noch voll im intensiven Training. Dennoch war die Chance zur Überraschung mehrmals da, schade dass es nicht gereicht hat. Von den Neuen am Auffälligsten waren zum Einen Torschütze Mario Giermair (viel gelaufen, technisch versiert und ein guter Schuss) und zum Anderen Miroslav Milosevic. Der Defensivmann, der sich immer wieder vorne einbrachte, scheute keinen Zweikampf, bei einem Pressball zog er voll durch, dass man es auch am Hauptplatz krachen hörte - so einen Einsatz will man in Donawitz sehen!
Trainer Manfred Unger sah den Grund des Ausscheidens in der körperlichen Robustheit und physischen Stärke der Mattersburger. Abgesehen von den ersten zwanzig Minuten, in denen zuviel alleine auf eigene Faust probiert wurde, war der Trainer mit der Leistung sehr zufrieden. Über weite Strecken waren wir die bessere Mannschaft, es fehlte nicht viel. Es muss gelingen, die Phasen in denen einzelne Spieler abschalten - sich aus dem Spiel nehmen - zu minimieren. Auch das Umschalten von Offensive in Defensivverhalten muss teilweise noch verbessert werden.
Er zieht nie zurück: Neuerwerbung Miroslav Milosevic präsentierte sich sehr zweikampfstark!
Viel gelaufen, aber gut bewacht: Mario Kreimer fand dennoch Chancen vor!
Da fehlten nur Zentimeter: Goalie Petrovcic streckt sich vergeblich bei Bürgers Freistoß!
Mario Giermair brachte mit einem sehenswerten Schuss den DSV noch einmal heran!
Ausgeschieden. Obwohl 1:3 verloren, war Trainer Manfred Unger mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden!
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Der DSV Leoben spielte mit: Petrovcic, Wurzinger, Füzfa, Kreimer (G), Heinemann (57. Fekete), Giermair (T), Pigneter (57. Stockreiter), Micelli (75. Bonifert), Milosevic, Petkov, Briza. Ersatz: Nebel, Schranz.