Landesliga, 12. Runde, SA 31.10.20, 15:00 Uhr, Stadion Donawitz, 150. DSV Leoben : SC Bruck/Mur 4:2 (2:0). Torfolge: 1:0 Sharifi (21.), 2:0 Gjinaj (37.), 3:0 Tomic (53.), 3:1 Grgic (67.), 3:2 Wohlmuth (88.), 4:2 Sharifi (90+). Schiedsrichterteam: Kressl, Pock, Kribernegg.
Der DSV Leoben siegt im letzten Heimspiel des Jahres gegen den SC Bruck mit 4:2! Es war ein hart erkämpfter Sieg, bei dem die Gäste mehrfach gute Möglichkeiten vergaben, doch diesmal passte die Chancenverwertung. Sharifi, der zwei Mal traf und Tormann Peckovic, der unter anderem einen Elfmeter parierte, waren die Matchwinner für den DSV, der nun erstmals nach 50 Jahren den SC Bruck schlagen konnte. Den Torreigen eröffnete Naim Sharifi, der seine Mannschaft mit einem Schuss ins lange Eck in Führung brachte. Die Riesenausgleichchance für Bruck vergab Wohlmuth aus kurzer Distanz, ehe Gjin Gjinaj einen kurz abgewehrten Ball zum 2:0 einschob. Nach der Pause nützt Tomic einen schweren Tormannfehler zur komfortablen 3:0-Führung, ehe das große Zittern begann: Zuerst konnte Peckovic zwar einen lächerlichen Elfmeter, bei dem sich Wohlmuth versuchte, bravourös abwehren, doch beim Anschlusstreffer von Grgic war auch er chancenlos. Nachdem Wohlmuth per Kopf auf 2:3 verkürzte, war der Sieg in höchster Gefahr - erst ein Kraftakt von Sharifi in der Nachspielzeit, den er mit dem 4:2 abschloss, fixierte den ersten Heimsieg im Jahr 2020. Mit einem ganz wichtigen Arbeitssieg geht der DSV Leoben in den neuerlich verordneten Lockdown, der ab dem 3. November jeglichen Amateurfußball untersagt.
Zwei Tore erzielt: Naim Sharifi einer der beiden Matchwinner!
Es wurde schon vor Spielbeginn erwartet, somit war der Lockdown des gesamten Amateurfußballes, der im Laufe des Nachmittages bekannt gegeben wurde, keine große Überraschung mehr. Diesmal ist die Meisterschaft aber ab 3. November (befristet bis 30. November) nur unterbrochen, eine Weiterführung im neuen Jahr ist das große Ziel des Verbandes - das hängt aber natürlich von der Pandemieentwicklung ab.
Mit dem Wissen um das vorzeitige Ende, war das Spiel gegen Bruck die letzte Möglichkeit, diese verkorkste Herbstsaison mit einer guten Leistung etwas aufzupolieren. In das Derby der beiden Teams, die deutlich hinter den Erwartungen blieben, findet Bruck zu Beginn besser ins Spiel. Bei einer Flanke von Shabani zur Mitte kann sich Peckovic im Tor der Donawitzer erstmals per Faustabwehr auszeichnen, Paier setzt sich kurz darauf auf der linken Seite durch - zum Glück erreicht kein Brucker seinen Stanglpass, der quer durch den Strafraum passieren kann. Nach einem Eckball von Harrer ist wieder Peckovic zur Stelle, auch eine weitere, gefährliche Hereingabe, diesmal von Ertl, kann irgendwie entschärft werden. Bruck ist klar tonangebend, den ersten Torschuss gibt Erlsbacher ab, der flache Ball streift aber deutlich links am Tor vorbei.
Den ersten gefährlichen Donawitzer Angriff erleben die etwa 150 Besucher nach acht Minuten. Gemeinsam mit Gjinaj kombiniert sich Tomic in den Strafraum, sein gut angetragener Drehschuss wird aber in den Corner abgefälscht. Obwohl nun auch die Donawitzer ins Spielgeschehen eingreifen, bleibt es zäh. Bruck ist bissig, lauert auf den Donawitzer Ballverlust und ist im Umschalten - bis zur Strafraumgrenze - recht zielstrebig. Eine Paier-Hereingabe verstolpert Wohlmuth, bei einem Foul an Erlsbacher knapp außerhalb des Strafraumes gibt es Gelb für Sharifi und eine gute Freistoßdistanz für Bruck. Grgic findet dabei zwar die Lücke in der Mauer, doch landet der Ball abgefälscht im Torout. Nach einem weiteren Angriff der Brucker über viele Stationen, bei dem die Donawitzer zwar passiv agieren, aber einen Abschluss unterbinden können, fällt der Donawitzer Führungstreffer genau zur richtigen Zeit.
Konnte mehrmals mit seinen Paraden der Mannschaft helfen: Goalie Admir Peckovic!
Heinemann spielt den Ball in die Mitte zu Petkov, der auf die Seite zum mitgehenden Sharifi weiterleitet. Sharifi verlädt Shabani, zieht von rechts in den Strafraum und zirkelt den Ball über die Innenstange ins lange Eck zur 1:0-Führung. Eine schöne Aktion erfolgreich abgeschlossen, die Donawitzer legen entgegen dem Spielverlauf vor. Nach einigen Halbchancen bekommt Wohlmuth die Riesenausgleichchance. Eine Hereingabe von Riegel in den Rückraum hinter Kabashaj gelangt perfekt zu Wohlmuth, der aus kurzer Distanz am entschlossen zum Ball springenden Peckovic nicht vorbeikommt, den zweiten Schussversuch kann schließlich Gjinaj verhindern. Das Glück bleibt den Donawitzern hold. Während Bruck seine Möglichkeiten vergeudet, schlagen die Hausherren neuerlich zu. Tomic zieht in den Strafraum, legt zurück auf Posch, der aufs Tor schießt. Den Ball kann Tormann Appel kurz abwehren, der Ball ist nun aber frei für Gjinaj, der das Leder zum 2:0 über die Linie drückt. Was für ein verrücktes Spiel - Bruck drückt, aber der DSV trifft!
Nur eine Minute nach dem zweiten Donawitzer Treffer versagt Bruck abermals vor dem Tor. Einen Riegel-Schuss aus spitzem Winkel kann Peckovic abwehren, der Ball ist nun aber frei für Folger-Wöls, der unbedrängt das weit geöffnete Tor nicht trifft und den Ball drüber nagelt. Irgendwie ein Spiegelbild vom Spiel gegen Ilz, nur diesmal mit umgekehrten Vorzeichen, diesmal sind die Donawitzer die Profiteure der Abschlussschwäche des Gegners. Bis zur Pause scheitert Folger-Wöls bei seinem „Spaziergang“ durch den Strafraum (mit vereinten Kräften kann der Schuss verhindert werden), auf der anderen Seite aber auch Tomic mit einem etwas zu zentral angetragenen Kopfball - es bleibt bei der 2:0-Halbzeitführung.
Der Beginn der zweiten Spielhälfte gehört den Donawitzern. Tomic wird von Gjinaj am Sechzehner angespielt, er dreht sich in den Strafraum und vor der Toroutlinie bringt er den Querpass zur Mitte. Shabani und Petkov kommen etwa zur gleichen Zeit zum Ball, der Pressball landet im Torout. Nach dem Eckball kommt Kabshaj zum Kopfball (deutlich daneben), ehe auf der anderen Seite Folger-Wöls seinen Distanzschuss verzieht. In der 53. Minute macht die Mischung aus Glück und Entschlossenheit neuerlich den Unterschied aus. Posch will ins Loch zu Tomic spielen, der Ball landet aber (scheinbar) bei Appel. Der lässt aber plötzlich im Beisein von Tomic diesen Ball wieder aus, Tomic sagt Danke und schiebt das Geschenk zum 3:0 ins leere Tor. Natürlich, man muss auch bei so einem, eigentlich aussichtslosen, Ball nachgehen, um erfolgreich sein zu können, doch dass Bruck nach der Aktion hadert, ist nachvollziehbar.
Die Chancen gut genützt: Der DSV schlägt Bruck erstmals seit 1970!
Ein Drei-Tore-Vorsprung im eigenen Stadion gegen den Tabellenletzten - das sollte doch irgendwie die nötige Ruhe geben, um das sicher Heimzuspielen. Möchte man meinen - denn Bruck gibt sich noch immer nicht geschlagen. Unter großer Mithilfe des Schiedsrichters bekommt Bruck einen lächerlichen Elfmeter zugesprochen. Nach einer hohen Hereingabe gehen Peckovic und Paier zum Ball, der Zusammenstoß wird als Foul gewertet und schon ist die Möglichkeit vom Elfmeterpunkt zu verkürzen da. Wohlmuth tritt an, zielt ins linke Eck, doch genau dahin ist auch Peckovic unterwegs, der Tormann bleibt auch dieses Mal Sieger und kann den Ball sogar sicher fangen. Trotz dieses Rückschlages bleiben die Gäste im Vorwärtsgang. Oftmals kann erst im letzten Moment ein Schuss, eine Flanke oder ein gefährliches Zuspiel unterbunden werden, das Spielgeschehen findet zumeist vor und im Leobener Strafraum statt. Die wenigen, aber sehr aussichtsreichen, Kontermöglichkeiten werden in dieser Phase nicht zu Ende gespielt - Trainer Rebernegg reagiert und bringt nacheinander Pavkovic, Omer und Pagger als neue Kräfte.
In der 67. Minute gelingt auch Bruck ein Treffer. Der nicht attackierte Grgic kann sich an der Strafraumgrenze den Ball zurecht richten, er zieht ab und versenkt ihn zum 1:3 ins Kreuzeck. Peckovic ist dabei chancenlos, die Donawitzer Nervosität steigt nun wieder. Bruck versucht es mit (harmlosen) Schüssen durch Folger-Wöls und Shabani, während die Donawitzer im Konter durch Sharifi Richtung kurzes Eck (Außennetz) und per Kopf - Petkov nach Omer-Flanke - scheitern. In der 83. Minute ist wieder Peckovic gefordert. Ein Freistoß, etwa aus 25 Metern Entfernung wird von Shabani über die Mauer in die Ecke gehoben - Peckovic fliegt genau dorthin und kann den Ball rausfischen. Ein weiterer Freistoßversuch, aus kürzerer Distanz, wieder von Shabani, gelingt nicht so gut, ehe ein geblockter Katzenberger-Schuss zu einem Brucker Eckball führt. Shabani bringt den Ball zur Mitte, dort steigt Wohlmuth hoch und versenkt den Ball in der 88. Minute zum 2:3 im Kasten.
Jetzt sind natürlich starke Nerven gefragt, um beim finalen Brucker Ansturm zu bestehen. Das gelingt überraschenderweise recht gut. Bruck hat das Pulver verschossen, kann nicht mehr zulegen, im Gegenteil. Petkov vergibt eine Schussmöglichkeit im Strafraum (Pavkovic und Omer rackern vorne jedem möglichen Ballgewinn entgegen), in der zweiten Minute der Nachspielzeit macht Sharifi den Deckel drauf. Wie schon bei seinem ersten Treffer zieht er seine Seite entlang bis in den Strafraum, diesmal kann Erlsbacher nicht mehr mit, der Schuss ins Eck passt auch diesmal, nach dem 4:2 ist dieses Spiel endlich entschieden. Der Sieg tut der zuletzt arg gebeutelten Donawitzer Seele natürlich richtig gut, wenn gleich man eingestehen muss, dass dieses Spiel auch anders ausgehen hätte können. Bruck ist es im Gegensatz zu den Donawitzern nicht gelungen, ihre Chancen zu verwerten, das war der Schlüssel für den ersten DSV-Heimsieg im Jahr 2020!
Das war es mit dem Amateurfußball in diesem Jahr, wir werden berichten, wenn es Neuigkeiten bezüglich der Weiterführung der Meisterschaft gibt. Wir wünschen jedenfalls der gesamten DSV Familie und deren Freunde bis dahin Alles Gute - Bleibt´s gesund!
Kein leichter Herbst auch für ihn, Trainer Markus Rebernegg: Diesmal hat er aber Grund zum Jubeln!
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Der DSV Leoben spielte mit: Peckovic, Kosche, Tomic (T, 71. Pagger, G), Heinemann, Gjinaj (T, 61. Pavkovic), Posch (67. Omer), Kabashaj, Schweighart, Petkov, Thurner, Sharifi (T,T,G). Ersatz: Petrovcic, Grössing.