Landesliga, 11. Runde, MO 26.10.20, 14:00 Uhr, Stadion Donawitz, 150. DSV Leoben : Ilzer SV 2:4 (0:2). Torfolge: 0:1 Kuwal (11.), 0:2 Walter (32.), 0:3 Ostermann (62.), 1:3 Tomic (78.), 1:4 Wetl (85.), 2:4 Tomic (87., Elfer). Schiedsrichterteam: Ing Cetin, Kollmann, Gehrer.
Nächster Dämpfer! Der DSV Leoben muss sich in dem so wichtigen Heimspiel gegen den Ilzer SV mit 2:4 (0:2) geschlagen geben. Es ist wie verhext: Während Tomic und später Mehmedagic nur auf Metall klopfen, trifft Kuwal für Ilz ebenfalls die Stange, allerdings findet der Ball in dieser Aktion den Weg ins Tor. Dann beginnt auch noch das Verletzungspech. Zuerst muss Mehmedagic, eben erst von seiner Verletzung zurückgekehrt, schon wieder mit Muskelproblemen ausgetauscht werden, kurz vor der Pause erwischt es auch Masovic (Knieverletzung) - dazwischen erhöht Walter auf 0:2. Nach der Pause bringt eine schön herausgespielte Aktion von Breitenberger und Ostermann das 0:3, der nächste Tiefschlag an diesem miesen Nachmittag. Lukas Tomic kann zwar in der 78. Minute auf 1:3 verkürzen, doch Wetl antwortet sieben Minuten später mit einem satten Schuss mit dem 1:4. Ein verwandelter Tomic-Elfer (der Gefoulte schießt dabei selbst) bringt nur mehr Ergebniskorrektur, am Sieg der Ilzer ändert das nichts mehr. Die Donawitzer müssen auf eigener Anlage eine schwere Enttäuschung verdauen, am Samstag beim Derby gegen Bruck ist die Mannschaft nun so richtig gefordert!
Auf verlorenem Posten: Der DSV Leoben (im Bild Kabashaj) gegen Ilz!
Das erste Spiel nach der Corona-Verschärfung (kein Ausschank, Maskenpflicht im Stadion) bringt den erwartenden Zuschauerrückgang. Nur etwa 150 Zuseher sind gut verteilt und zum allergrößten Teil sehr diszipliniert mit dem Mund-Nasen-Schutz auf ihren Sitzplätzen. Neben den Gesperrten Pagger und Sharifi müssen auch Heinemann (krank) und Bahtic (Verletzung noch nicht ausgeheilt) absagen. Und dennoch beginnen die Donawitzer wie aus der Pistole geschossen. Kabashaj setzt Tomic ideal ein, der lässt sich zwar im Strafraum etwas nach rechts abtragen, nagelt dann aber mit voller Wucht aufs kurze Eck - und trifft nur die Stange. Was wäre wohl mit dem Spiel passiert, wenn man da gleich einmal anschreiben hätte können!
Ilz gelingt es mit Fortdauer des Spieles immer besser das Kommando zu übernehmen. Hauptgrund dafür ist, dass sich unser Mittelfeld als leicht überspielbar präsentiert, viel zu große Abstände, bevor es überhaupt zu Zweikämpfen kommt, ist der Ball schon weitergespielt. Das erzeugt natürlich Druck auf die Abwehr, die vorerst aber noch gut dagegenhält. Bis zur elften Minute, da passiert es. Sopcic kann zentral marschieren, wird nicht entsprechend attackiert - sein Zuspiel nach vorne, zwischen die Reihen auf Kuwal kommt an, der Ilzer zielt aufs lange Eck und trifft über die Innenstange zum 0:1. Ob der Ilzer davor aus dem Abseits gestartet ist, oder nicht, kann nicht aufgeklärt werden, die Unparteiischen lassen den Treffer jedenfalls gelten.
Die Donawitzer versuchen es über die Seiten (Gjinaj), mit hohen Bällen Richtung Tomic (Kabashaj), auch Posch rackert an vorderster Front, nur es findet sich kaum eine Lücke, um wirklich gefährlich zu werden. Ausnahme in Minute 19: Nach einem hohen Zuspiel von Posch auf Masovic scheint alles zu stimmen. Masovic nimmt sich den Ball am Fünfmeterraum sehenswert an, schiebt den Ball am Tormann Schuh vorbei - doch dahinter springt Schrott für den geschlagenen Goalie ein und drischt den Ball vor der Linie weg. Nächste Riesenchance nur zwei Minuten später: Gjinaj zieht wieder einmal an der rechten Seite davon, seine Flanke kann ein Ilzer mit der Hand (!) ins Torout lenken. Den Eckball (nicht Freistoß) zirkelt Masovic zur Mitte, Mehmedagic steigt am Höchsten und knallt den Ball per Kopf an die Latte. Im Gegenzug muss Peckovic per Faustabwehr ins Getümmel und kann somit einen gefährlichen Ball klären. Doch nach dieser Aktion, bei der sich Mehmedagic verletzt (Wade) muss Trainer Rebernegg bereits austauschen. Mehmedagic, eben erst zur Mannschaft zurückgekehrt, kann nicht weitermachen und wird nach 28 Minuten durch Omer ersetzt.
Der nächste Verletzte: Armin Masovic - Alles Gute!
Ilz nützt diese Phase, in der die umgebaute Abwehr noch nicht auseichend funktioniert, zu Vorstößen, zuerst Ostermann, dann Wetl scheitern an Peckovic. Dann wieder so eine knappe (Nicht-)Entscheidung, die diesem Spiel eine andere Richtung hätte geben können. Thurner setzt sich an der linken Seite gegen Walter durch, wird im Strafraum von Mild ganz deutlich, regelwidrig, attackiert, doch Schiedsrichter Cetin lässt weiterspielen. Und als dicke Draufgabe fällt im Gegenzug das 0:2. Schweighart lässt sich als letzter Mann von Wetl versetzen, der zieht von rechts in den Strafraum. In der Mitte läuft Walter mit, zum richtigen Zeitpunkt folgt das Zuspiel und es steht 0:2. Es ist zum Verzweifeln…
Nachdem Rebernegg in der 34. Minute neuerlich wechselt, für Schweighart kommt nun Grössing, folgt der nächste Schock. Nach einem Zweikampf bleibt Masovic liegen und muss nach Behandlungspause von seinen Kollegen gestützt vom Platz gebracht werden. Eine ernstere Knieverletzung ist zu Befürchten - was kann eigentlich noch alles passieren! Beim dritten Wechsel (Pavkovic für Masovic) wartet der Trainer bis zur Pause (wäre gleich gewechselt worden, hätte der vierte Ersatzspieler zu keinem späteren Zeitpunkt mehr eingewechselt werden dürfen).
Nach dem Seitenwechsel scheint sich eine gewisse Pattstellung zu entwickeln. Ilz, mit dem Vorsprung im Rücken, muss nicht mit jedem Ball schnell nach vor, die Donawitzer wiederum finden nun kaum geeignete Mittel um ihrerseits für Gefahr zu sorgen. Wenn die Kontermöglichkeit aber da ist, agiert Ilz blitzschnell. In der 52. Minute hält Peckovic seine Mannschaft im Spiel: Wetl kann auf der linken Seite davonziehen, Kosche kann nicht mehr eingreifen, doch Peckovic agiert hervorragend und kann die 1:1- Situation bravoröus lösen. Vor allem auf der linken Seite erarbeitet sich Ilz ein Übergewicht, stets müssen die zurückeilenden Abwehrspieler gefährliche Hereingaben unterbinden. In der 63. Minute wieder so eine Situation. Zwischen Omer und Grössing durch, kombinieren Breitenberger und Ostermann, Letzterer zieht dann auch ab und versenkt den Ball zum 0:3 im langen Eck. Ilz hätte sogar gleich nachlegen können: Diesmal rettet Grössing bei einem Kuwal-Schuss aus kurzer Distanz, den Nachschuss verzieht Walter deutlich.
Angesichts des Zwischenstandes sinkt der Glaube, das Ganze noch zu drehen, mit jeder Minute. Verzweifelte Versuche, irgendwie in die gefährliche Zone zu gelangen, scheitern beinahe ebenso oft, wie es versucht wird. Und als schon niemand mehr damit rechnet, fällt doch das erste Donawitzer Tor. Posch gewinnt ein Kopfballduell im Strafraum, der Ball landet bei Tomic, der sich diese Chance nicht entgehen lässt und auf 1:3 verkürzt. Klarerweise versucht nun der DSV, Alles auf eine Karte zu setzen und mit Mann und Maus anzudrücken. Chancen entstehen dabei: Ein Thurner-Freistoß, knapp außerhalb des Strafraumes, steigt leider in den Himmel, auch Pavkovic - von Tomic per Kopf eingesetzt - scheitert bei seinem Versuch mit dem rechten Fuß.
Wieder einmal jubeln die Anderen…
In der 85. Minute ist auch diese kleine Hoffnung vorbei. Ostermann spielt auf Wetl, der zieht von der Strafraumgrenze ab und trifft zum 1:4 ins rechte Eck. Aber noch ist das Spiel nicht vorbei und noch ist genügend Zeit für ein weiteres Tor. Das fällt auch auf Donawitzer Seite, nachdem Pavkovic den Ball zu Tomic spielt, der im Strafraum den Gegner spürt und dadurch fällt. Der Schiri pfeift, Tomic tritt zum Elfmeter an und versenkt problemlos in die linke Ecke. Beim 2:4 bleibt es aber, Ilz kann die Restzeit unbeschadet überstehen.
Wenn man im Eck ist, kommt auch Pech dazu - das beschreibt momentan perfekt die Situation beim DSV. Jammern nützt aber nichts, denn es liegt absolut nicht nur am Pech oder nur an schlechten Schiedsrichterleistungen, dass man dort angekommen ist, wo man eben nun steht. Vieles ist schon auch hausgemacht. Erst wenn sämtliche diese eigenen Fehler und Unsinnigkeiten, die schon viel gekostet haben, abgestellt sind, darf man sich wieder um Dinge, die man nicht beeinflussen kann, kümmern…
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Der DSV Leoben spielte mit: Peckovic, Kosche, Mehmedagic (28. Omer), Tomic (T,T), Gjinaj, Posch, Kabashaj, Schweighart (G, 34. Grössing), Petkov (G), Thurner, Masovic (46. Pavkovic). Ersatz: Petrovcic.