1:5 (1:2)-Debakel in Bruck!

Landesliga, 13. Runde, FR 25.10.19, 19:00, Murinselstadion, 500. SC Bruck : DSV Leoben 5:1 (2:1). Torfolge: 1:0 Klicnik (7.), 2:0 Ertl (39.), 2:1 Giermair (45.), 3:1 Wohlmuth (59.), 4:1 Wohlmuth (70.), 5:1 Masovic (75.). Schiedsrichterteam: Ing. Franz Josef Krainer, Andre Wiedner, David Novak.

Wer sich eine Reaktion auf das 0:4 gegen die Lafnitz Amateure in Bruck erhofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Auch im Derby in Bruck hatte der DSV Leoben nichts zu bieten und ging sang- und klanglos mit 1:5 unter. So darf man einfach nicht auftreten - schon gar nicht in einem Derby - mit dieser Einstellung, mit dieser Häufung an Fehlern und Mängeln in allen wesentlichen Bereichen, ist man auf dem besten Weg, sich wieder für das untere Ende der Tabelle zu empfehlen. Egal welchen Mannschaftsteil man unter die Lupe nimmt, es ist momentan einfach nichts ligataugliches zu finden. Ob das Stellungsspiel oder die Zuordnung in der Abwehr, das Zweikampfverhalten oder die Passgenauigkeit im Mittelfeld, das wirkt alles halbherzig und planlos - und das, was doch irgendwie nach vorne gelangt, wird eben dann dort versemmelt. Es ist völlig unverständlich, wie es der DSV innerhalb kürzester Zeit geschafft hat, den Karren derart in den Dreck zu versenken. Es muss nach diesen beiden herben Niederlagen jedem klar sein, dass es so nicht weitergehen kann. Man kann nur hoffen, dass das jetzt endlich jeder kapiert hat und die Fehler zuallererst bei sich selbst sucht - bei objektiver Analyse wird dann jeder genügend davon finden!

Planlos und konfus: Die Donawitzer Abwehr!

Ohne den von einer Krankheit noch geschwächten Kapitän Petkov und (noch) ohne Damis, versuchte der DSV Leoben im siebten Anlauf erstmals gegen Bruck voll zu punkten. Dass das schwierig werden würde, war von Beginn weg klar - doch wie weit man von diesem Ziel wirklich entfernt war, zeigte sich eigentlich recht schnell. Bruck kommt ohne Umschweife über die rechte Seite nach vorne, die erste Flanke nach wenigen Sekunden kann Rinner (vor Wohlmuth) übers eigene Tor in den Corner klären. Ähnliche Situation kurze Zeit später - wieder kann niemand die Hereingabe zur Mitte unterbinden, diesmal ist Wohlmuth dran, bringt den Ball aber per Kopf nicht aufs Tor. Diese schnellen Warnungen, wie einfach es nach vorne geht, werden nicht ernst genug genommen - während ein Donawitzer Angriff über Tomic, Pagger und Schranz am Sechzehner aufgehalten wird, zeigt Bruck, wie es geht. Shabani und Wohlmuth versetzen Schranz und dann auch Rinner - der Ball kommt von der linken Seite zur Mitte in den Rückraum, dort fühlt sich niemand (Kosche, Pigneter) für Klicnik zuständig und schon steht es nach sieben Minuten 1:0. So einfach kann das Tore Schießen sein, wenn man eben nur halbherzig dagegenhält.

Wie reagiert der DSV? Mit einem Pagger-Alleingang - beim dritten Brucker bleibt er hängen - mit einer hohen Flanke Richtung Tomic (Tormann Gröblinger ist vor dem Stürmer am Ball) und dann wieder mit schwachem Umschalten bei Ballverlust! Diesmal setzt sich Grgic durch, sein Zuspiel nützt Masovic zum Schuss - der Ball senkt sich, abgefälscht, knapp übers Tor. Nach elf Minuten endlich ein gelungener, erster Donawitzer Angriff. Pigneter flankt zur Mitte, dort löst sich Tomic, doch sein Kopfball aus etwa fünf Metern Entfernung schafft es einfach nicht aufs Tor! Auf der anderen Seite verschätzt sich Peckovic bei einem Stanglpass von der rechten Seite, der Ball kann aber von Schranz und letztlich Rinner, vor Gatschlhofer geklärt werden. Wozu es einen Assistenten an der Linie gibt, fragt man sich nach 17 Minuten: Nach einer klaren Tätlichkeit von Riegel an Pagger, unmittelbar vor dem Fahnenmann, gibt es keine Konsequenzen. Spielerisch bestimmt Bruck klar das Geschehen. Es sind die Hausherren, die das Tempo vorgeben, sie lassen den Ball und Gegner, der das einfach mit viel zu wenig Pressing und Nachdruck zulässt, gut laufen. Bei einer Pigneter-Hereingabe verschätzt sich auch der Brucker Tormann (Eckball) einmal, gefährlicher geht es aber vor dem anderen Tor zu.

Ob der Ball zu lange gehalten wird und dann nicht ordentlich weggebracht wird, ob sich ein Brucker im Zweikampf oder Laufduell durchsetzt oder ob ein Wechselpass, der ewig in der Luft ist, ankommt: Die Donawitzer sind vor allem, aber nicht nur, im Kopf zu langsam. Nach vorne geht nicht viel, obwohl auch Bruck durchaus nicht immer sattelfest agiert - individuelle Fehler werden dort aber im Kollektiv korrigiert und können daher nicht genützt werden. Bruck kommt zu einigen Eckbällen, tappt zwei Mal (zum Glück) knapp in die Abseitsfalle und hat es sonst nicht allzu schwer, das Spiel zu kontrollieren. Nach etwas mehr als einer halben Stunde muss Christian Niederl (Zerrung) vom Platz, an seiner Stelle kommt Josip Pavkovic. Die (sehr hoch) geschätzten 500 Zuseher sehen in der Schlussphase dieser ersten Halbzeit noch zwei Tore. Zuerst darf sich Bruck über ein Kopfballtor von Julian Ertl, nach einem Masovic-Eckball, freuen: Keine erkennbare Zuordnung im Donawitzer Strafraum, Hubmann nicht eng genug beim Torschützen, und schon ist es passiert! Aber auch die Donawitzer erzielen ein Tor: In der Nachspielzeit spielt Schranz flach in den Strafraum zu dem vor ihm lauernden Giermair - der dreht sich und zieht ab - auch der Ball passt und plötzlich steht es nur noch 1:2. Endlich einmal etwas Gelungenes, der Anschlusstreffer unmittelbar vor dem Pausenpfiff, gibt neue Hoffnung für die 2. Spielhälfte.

Und dennoch - nach dem 1:2 durch Giermair war man (kurzfristig) wieder dran!

Und für einige Minuten hat man sogar wirklich das Gefühl, dass etwas gehen könnte. Über links wird Pagger einige Male angespielt, seine Flanken führen dann immerhin zu Eckbällen - einmal versucht er es mit einem Schuss, der aber misslingt und zum Edelroller verkommt. Auch Waldhuber versucht es mit einem Schuss, auch der fällt zu schwach aus. Nichts Gefährliches dabei, aber immerhin Bälle, die über mehrere Stationen nach vorne gebracht werden können. Der Zauber ist aber spätestens nach dem dritten Brucker Tor vorbei. Wieder ist es ein haarsträubendes Versäumnis, das diesen Treffer ermöglicht. Ein Zuspiel auf die rechte Seite zu Gatschlhofer (völlig frei) - nur ein Brucker geht mit nach vorne und drei Mal darf man raten wohin der Ball gebracht wird. Richtig! Zu dem einzigen Brucker, Wohlmuth, der aber von niemandem gedeckt wird und zum 3:1 einnicken darf. Wie kann das nur sein, sieht das niemand? - Einfach zum vergessen…

Das 3:1 ist nach 59 Spielminuten die Entscheidung in diesem Spiel. Nicht, dass zu wenig Zeit wäre, nochmals heranzukommen, aber die Donawitzer sind nun völlig leer und können daher der Brucker Euphorie nichts mehr entgegensetzen. Bruck lässt das Donawitzer Mittelfeld alt aussehen, nach Belieben werden die Bälle hin und hergeschoben - die Stürmer lauern stets auf den öffnenden Pass. Der kommt auch, doch auch bei Bruck fehlt oftmals die Präzision (beste Chance: Peckovic hält einen Masovic-Schuss). Während man einen Pagger-Freistoß in den Nachthimmel, bei extremen Wohlwollen, als einzige Donawitzer Offensivaktion einordnen könnte, macht Bruck den Sack in der 69. Minute endgültig zu. Klicnik, der nie in den Griff gebracht werden konnte, hat alle Zeit der Welt - sieht in der Mitte Wohlmuth und spielt diesen Pass. Wieder ist der Stürmer unverständlicherweise völlig frei, diesmal setzt er den Ball mühelos mit dem Fuß, am, auf der Linie gebliebenen Peckovic, vorbei zum 4:1 ins Netz. Einmal geht es noch, erst danach ist das Brucker Bestschießen vorbei: Diesmal ist es Masovic, der an der Strafraumgrenze abziehen darf, der Ball passt perfekt ins rechte Eck, nach 75 Minuten steht es 5:1.

Dass in der letzten Viertelstunde nichts mehr dazugekommen ist, darf nach diesem Auftritt schon als kleiner Erfolg gewertet werden - damit war nämlich wirklich nicht zu rechnen. Es ist aber auch so eine absolut schlimme Niederlage, die in dieser Höhe völlig in Ordnung geht und verdient ausfällt. Was auch immer nötig ist, muss nun getan werden. Jetzt sind alle gefordert, jetzt muss alles auf den Tisch. Jetzt muss endlich Verantwortung übernommen und eine Reaktion gezeigt werden. Denn mit dieser Leistung, wie in Bruck, darf man nicht einmal ansatzweise an einen Punktegewinn gegen St. Michael oder in Gamlitz (die letzten beiden Gegner im Herbst) rechnen. Also es liegt an Euch, macht gefälligst etwas!

Nun sind Alle gefordert - so darf es nicht weitergehen!

Links: StFV, Bruck, Ligaportal

Der DSV Leoben spielte mit: Peckovic, Kosche (G), Rinner (G), Pagger, Hubmann, Tomic, Waldhuber (60. Pirklbauer), Schranz, Pigneter, Giermair (T, 82. Idrissou), Niederl (34. Pavkovic). Ersatz: Petrovcic, Saadat.

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