Landesliga, 20. Runde, FR 06.04.18, 19:00 Uhr, Stadion Donawitz, 280. DSV Leoben : FC Bad Radkersburg 2:1 (0:0). Torfolge: 0:1 Flisar (62.), 1:1 Kabashaj (81.), 2:1 Grgic (90+). Schiedsrichterteam: Spörk, Cetin, Kuperion.
Nach 13 sieglosen Spielen in Folge konnten die Donawitzer erstmals wieder über drei Punkte jubeln! Und dieser Sieg über Bad Radkersburg war mehr als verdient - mit Leidenschaft, enormen Einsatz und dem Willen über die Grenzen hinaus zu gehen, konnte endlich wieder einmal nach Spielende ausgelassen gefeiert werden! In einer für den Verein schwierigen Situation, geprägt von vielen Zweifeln nach den letzten Mißerfolgen, fiel nach dem Siegestreffer in der 93. Minute durch Brajan Grgic eine Riesenlast ab - jetzt endlich hat der DSV Leoben den Kampf um den Verbleib in der Liga voll angenommen: Wir sind wieder da! Das Spiel war, wie auch zu erwarten war, nichts für schwache Nerven: Trainer Gottfried Jantschgi dirigierte seine Mannschaft unermüdlich von der Linie aus, das war ebenso nötig wie erfolgreich - wenn gleich er es kurz vor der Halbzeit übertrieb und vom Schiedsrichter nach einem Ausflug in die gegenerische Coachingzone auf die Tribüne verbannt wurde. Gegen eine der besten Offensivteams der Liga wurde vor der Pause nichts zugelassen, im Gegenzug vergaben Grgic und Pagger gute Möglichkeiten. Nach dem Seitenwechsel vorerst ein ähnlches Bild: Der DSV Leoben versuchte Alles um in Führung zu gehen, scheiterte aber ein ums andere Mal. Und dann passierte auf der anderen Seite das Tor. Einmal den Topscorer Matja Flisar (18. Tor) kurz aus den Augen verloren und schon ist es passiert, die Gäste gehen nach einer Stunde in Führung! Im Gegensatz zum Mettersdorf-Spiel, als unsere Mannschaft nach dem Verlusttreffer auseinanderfiel, verstärkten Petkov und Co die Bemühungen. Und das wurde in der Schlussphase belohnt. Hias Pagger flankt zur zweiten Stange, dort löst sich Meriton Kabashaj, der per Kopf zum Ausgleich trifft. Und in der Nachspielzeit ist es das eingewechselte Geburtstagskind Heiko Machacek, der mit dem Ball über das halbe Spielfeld läuft, die perfekte Flanke zur Mitte schlägt, sodass Brajan Grgic mit seinem ersten Saisontreffer den 2:1-Sieg fixiert! Der Rest ist Jubel in Grünweiß…
Gutes Spiel von Meriton Kabashaj, das mit einem wunderschönen Kopfballtor belohnt wird!
In den Vorbereitungen zu diesem Spiel wurden von Interimstrainer Gottfried Jantschgi alle Register gezogen, die möglich waren - auch ein Extratraining mit DSV-Legende Schoko Schachner war dabei - galt es doch den Abwärtstrend endlich zu beenden. Zu den vier Langzeitverletzten fielen mit Tim Heinemann und Matthias Waldhuber noch zwei zusätzliche Leistungsträger aus, alles aber kein Grund in Selbstmitleid zu versinken - was einzig und alleine zählte: Die elf am Platz hatten das Vertrauen und mussten das beweisen! Auffallend lautstark wird von Jantschgi das Team vom Anpfiff weg dirigiert. Wer nicht dort positioniert ist, wo er sein soll, bekommt das zu hören - das scheint Wirkung zu zeigen. Defensiv sieht das sehr gut aus. Petkov, Hubmann und vor allem Kosche machen die Mitte dicht, was folgt sind (einige, wenige) Flankenversuche von den Seiten, die aber kaum Wirkung zeigen - wenn sie nicht im Ansatz von Schranz oder Kabashaj unterbunden werden, sind Rinner oder Damis im Zentrum kopfballstark.
In der Vorwärtsbewegung wird oftmals Pagger gesucht, der mit seiner Schnelligkeit Räume öffnet. Während eine erste Flanke von Pagger nicht genau zu Petkov kommt, versucht er es beim zweiten Mal (nach Zuspiel Tomic) selbst mit dem Abschluss - den ersten Torschuss des Spieles kann Legat im Radkersburger Tor abwehren. Die Donawitzer sind bemüht gegen eine, auf Fehler lauernde, Mannschaft das Spiel zu machen, mit Abstrichen gelingt das auch ganz gut. Bei einem Zuspiel von Pagger auf Grgic legt der sich den Ball etwas zu weit vor und kommt daher nicht zum Abschluss. Nach 21 Minuten die erste Riesenchance. Mit einem wunderschönen Wechselpass setzt Hubmann abermals Grgic ein, der plötzlich alleine auf und davon zieht. Nur mehr der Tormann steht dem Führungstreffer im Weg und Legat gelingt es tatsächlich den Schuss aus kurzer Distanz abzuwehren! Schade darum, aber die Donawitzer bleiben am Drücker. Während Bad Radkersburg (nach einem Fehler im Mittelfeld) nur einmal gefährlich wird - Rinner kann einen Schussversuch von Glavas im letzten Moment blocken - sind die wenigen Donawitzer Cahncen zwingender. Pagger versucht es mit einem Schuss vom Sechzehner (geht links neben das Tor) und nochmals ist es Pagger, der schön von Petkov frei gespielt wird, aber mit einem Heber aus kurzer Distanz knapp scheitert!
Noch vor der Pause beendet Schiedsrichter Spörk eine Privatfehde zwischen Jantschgi und Karner (sportlicher Leiter von Bad Radkersburg), indem er den DSV-Coach auf die Tribüne verbannt, somit ist für die komplette zweite Spielhälfte Co-Trainer Walter Schachner an der Linie für die Mannschaft zuständig. Auch nach der Pause bleibt unsere Mannschaft bissiger und aggressiver als der Gegner. Petkov wird gleich nach Wiederanpfiff vor dem Tor abgedrängt, kurz darauf wird ein Schuss von Grgic (nach Doppelpass mit Pagger) geblockt, ein Pagger-Schuss landet neben dem Tor. Die erste Großchance nach der Pause vergibt Petkov per Kopf, vom Fünfer aus setzt er die Kabashaj-Flanke neben das Tor! Bad Radkersburg kann, durch umsichtiges Stellungsspiel, bis zum Gegentor in der 61. Minute, völlig neutralisiert werden. Und dennoch gehen die Gäste in Führung. Über ihre linke Seite gelangt Bad Radkersburg über Puntigam, Antolek und Zöhrer weit nach vorne. Die Hereingabe zur Mitte landet, weil auch Damis im aller ungünstigsten Moment ausrutscht, beim Torjäger Flisar, der das macht, was ein Goalgetter macht - er trifft zum 0:1!
Wieder einmal sind die unter gehörigem Zugzwang stehenden Donawitzer gefordert, wieder einmal muss man sich einer drohenden Niederlage entgegen stemmen. Und an diesem Abend macht unsere Mannschaft genau das. Der erste, der einfach einmal aus der Distanz abzieht ist Mario Kosche, dessen Hammer (abgefälscht) knapp neben dem Tor landet. Was folgt sind eine Serie an Eckbällen, die allesamt gut den Weg ins Zentrum finden, doch jedesmal kann der Tormann abwehren. Ein Freistoß von Pagger landet in Legats Armen, ein satter Hubmann-Schuss zieht knapp links am Tor vorbei. Während Bad Radkersburg längst auf Zeit spielt (Tormann Legat sieht dafür auch die Gelbe Karte), erhöhen die Donawitzer den Druck. In der 80. Minute werden sie dafür belohnt. Hubmann tritt einen Eckball zur Mitte, dort kann für einen Augenblick der Ball weder von Freund noch Feind unter Kontrolle gebracht werde, ehe Radkersburg doch die kurze Befreiung gelingt. Der weggeschlagene Ball kommt aber über Pagger als Flanke zurück in den Strafraum, diesmal passt alles perfekt - von der zweiten Stange aus versenkt Kabashaj per Kopf das Leder am Tormann vorbei zum 1:1!
Keine Geschenke - die Zweikämpfe (im Bild Hubmann) wurden angenommen!
Der Bann ist gebrochen, jetzt ist in der Schlussphase alles möglich. Schachner bringt Machacek für den Torschützen - ein Glücksgriff, wie sich später herausstellen sollte. Während nun Bad Radkersburg plötzlich wieder zu spielen beginnt (sehr offensiv mit vielen Spielern weit vorne), liegt ein Donawitzer nach dem anderen am Boden (vor allem Rinner hat es doch etwas härter erwischt) und benötigt medizinische Hilfe. Nach dem Motto „Zähne zusammen beißen“, müssen (und können auch meistens) einige brenzlige hohe Bälle entschärft werden. Eine Flanke jedoch geht durch, der Kopfball von Flisar streift knapp über die Querlatte. Im Gegenzug, es läuft bereits die Nachspielzeit, kann Machacek tief in der eigenen Hälfte der Ball zugespielt werden. Nicht am letzten Zacken, eher wie ein Dauerläufer, marschiert Machacek völlig unbedrängt auf seiner rechten Seite über das halbe Feld bis zum gegnerischen Strafraum. Er blickt auf, zirkelt den Ball zur Mitte, dort behindern sich zum Glück Tomic und Grgic nicht - Brajan Grgic setzt den Ball wuchtig und spektakulär zum 2:1 in den Kasten!
Die kurze Zeit bis zum Schlusspfiff wird überstanden, der DSV Leoben besiegt Bad Radkersburg mit 2:1! Den Riesenstein, der vom Herzen aller fiel, war weit über Donawitz hinaus zu hören, endlich konnte der zweite Saisonsieg eingefahren werden. Und eines ist besonders schön: Es war, trotz des späten Tores, kein Glückssieg, nein, dieser Sieg war schwer verdient! Die Bereitschaft Alles zu Geben war augenscheinlich, die Disziplin beeindruckend und der starke Wille war schließlich der Schlüssel zum Sieg. Bei aller Euphorie heisst es aber: Am Boden bleiben, das war nur ein Spiel von vielen, gerade die nächsten Wochen mit dem Auswärtsspiel am Kapfenberger Kunstrasen (!) und dem Heimspiel gegen Pöllau werden zeigen, wo die Reise hingeht!
So sehen Sieger aus: Stadionsprecher Erwin Kollmann als Vorschreier!
Links: Kleine Zeitung, StFV, Bad Radkersburg, Ligaportal (Bericht und Video)
Der DSV Leoben spielte mit: Peckovic, Kabashaj (T, 85. Machacek), Rinner, Pagger, Hubmann, Tomic, Grgic (T), Schranz (G), Kosche (G), Damis, Petkov (G). Ersatz: Nömayer, Kutlesa K., Makotschnig J., Pachner.