Landesliga, 18. Runde, SA 24.03.18, 15:30, Stadion Donawitz, 280. DSV Leoben : USV Mettersdorf 0:3 (0:0). Torfolge: 0:1 Rossmann (64.), 0:2 Fuchshofer (77.), 0:3 Rossmann (80.). Schiedsrichterteam: Andre Wiedner, Edin Kudic, Gerhard Koller.
Große Enttäuschung im Donawitzer Lager nach der schwachen Vorstellung gegen Mettersdorf. Eine Mischung aus Komplett-Einbruch nach etwa einer Stunde, geglücktem Wechsel vom Mettersdorf-Trainer Kulovits (der eingetauschte Rossmann erzielte zwei Tore) und Schockstarre nach den Gegentreffern. So, wie in der letzten halben Stunde agiert wurde, darf man nicht auftreten, schon gar nicht dann, wenn man sich, so wie der DSV Leoben, in akuter Abstiegsgefahr befindet. Anstatt sich beim Stand von 0:0 und einem von Peckovic gehaltenen Elfmeter (!) aufzurichten und gegenseitig nach vorne zu Pushen, passierte nichts dergleichen. Ein eklatanter Rückfall in punkto Laufbereitschaft, Passgenauigkeit aber auch im Umschaltspiel ließen einen bis dahin keinesfalls überlegenen Gegner stark werden. Was bleibt, ist Ratlosigkeit, keiner kann im Moment sagen, wie man sich aus diesem Unlauf wieder befreien kann. Tatsache ist, gegen Lebring am kommenden Wochenende wird es keinesfalls leichter werden, denn da fallen zu allem Überdruß auch noch Rinner (fünfte Gelbe Karte) und Hubmann (unnötige Aktion, die zu Gelbroter Karte im Finish führte) aus.
Die ganze Verunsicherung, die beim DSV Leoben zur Zeit spürbar ist, zeigt sich schon nach drei Minuten, als Heinemann mit seinem Zuspiel schön den Raum für Tomic öffnet. Aber anstatt im Sechzehner abzuschließen, verzettelt sich der Stürmer, lässt sich abdrängen und schließlich sogar den Ball abluchsen. Dass dies gegen Mettersdorf nicht einfach werden würde, war jedem klar, zuviel steht auf dem Spiel mit dem Überbegriff „Muss-Dreier“. Die Südoststeirer, die vor allem über den trickreichen Fuchshofer für Schwung sorgen, kommen nach etwa neun Minuten zur ersten Offensivaktion: Im Anschluss an einen kurz herausbeförderten Freistoßball kommt Grubesic zum Kopfball - keine Mühe für Tormann Peckovic. Nach zwölf Minuten der erste gute Gäste-Schuss: Filipovic, von Schranz und Damis nicht genau genug attackiert, zieht zentral ab, der Ball landet rechts neben dem Tor.
Eine Stunde lang deutete nichts auf dieses Debakel hin!
Kurz darauf haben die Donawitzer den Führungstreffer am Fuß, scheitern aber (wie sooft in den letzten Spielen) mit dieser Großchance am Tormann. Tomic macht das in dieser Situation richtig stark, kann nacheinander von drei Mettersdorfern (Farnleitner, Stadler und Grubesic) nicht gestoppt werden, legt ab auf Waldhuber, der im Strafraum unbedrängt abziehen kann. Tormann Prasser hechtet in die Ecke und fischt den Ball heraus!
Das Spiel ist in dieser Phase, auf durchschnittlichem Niveau, völlig ausgeglichen. Beide Teams suchen den Weg nach vorne, scheitern aber aufgrund mangelnder Präzision und der Konsequenz beider Abwehrreihen zumeist vor dem Strafraum. Ein Schussversuch von Heinemann, eine gute Flanke von Waldhuber auf Tomic, der an der ersten Stange per Kopf Richtung kurzes Eck zielt (Prasser ist zur Stelle) und eine teilweise unübersichtliche Aktion in der 27. Minute zeugen vom Donawitzer Bemühen: Waldhuber setzt sich dabei rechts im Strafraum gegen Stadler und Farnleitner durch, legt ab zur Mitte zu Heinemann, der auch gleich abzieht. In den Schuss, etwa vom Elfer, wirft sich Fuchshofer, der damit die Torchance unterbindet, den Ball dabei aber am Boden knieend an die Hand bekommt (Schade, sah der Schiedsrichter anders - oder gar nicht).
Da auch Mettersdorf mit seinen Versuchen (guter Schuss von Horvat, darüber hinaus lässt sich Filipovic zwei mal erfolgreich abdrängen - kurz vor der Pause zieht Fuchshofer aus der Distanz ab) der Erfolg versagt bleibt, steht es zur Pause - nicht unverdient, übrigens erstmals seit dem Spiel in Bad Radkersburg - bei einem 0:0-Unentschieden.
0:0 ein Halbzeit-Ergebnis, das noch Alles offen lässt. Zu diesem Zeitpunkt war man noch optimistisch im Donawitzer Lager, dass man dieses Spiel auch gewinnen kann. Obwohl Mettersdorf gleich zur ersten guten Torchance gelangt - ein schöner Koptball von Stadler nach Fuchshofer-Flanke geht nur knapp am Tor vorbei - sehen die etwa 280 Zuseher gute Donawitzer Aktionen, die den Optimismus weiter beförderten. Vor allem Heinemann kommt links mehrmals durch, doch kann Tomic zu wenig mit dem Abspiel anfangen, oder der Stanglpass (für Waldhuber gedacht) geht gleich zum Gegenspieler. In der 54. Minute die nächste Riesenchance zur Donawitzer Führung. Diesmal ist es ein Hubmann-Freistoß, der gut angetragen den Weg zu Rinners Kopf findet. Der Ball geht Richtung rechte Stange, Tormann Prasser streckt sich und kann den Ball tatsächlich „rausholen“. Zweite Risenchance im Spiel - da muss man natürlich auch einmal zuschlagen! Den fälligen Eckball setzt Hubmann neuerlich Richtung Rinner, diesmal scheitert er per Kopf aber deutlicher.
Zu wenige Torchancen für ein Heimspiel - und die wenigen wieder einmal nicht genützt!
Das war es. Zumindest wenn man sich das Donawitzer Spiel von dieser 56 Minute aus bis zum Schlusspfiff betrachtet. Ab nun blieb ein maximal halbherziges Bemühen, das Einzige, was man stärker werdenden Mettersdorfer entgegen stellte. Und das konnte sich nicht ausgehen. Und dabei hätte nach einem gehaltenen Elfmeter zusätzliche positive Energie genützt werden müssen! Mayr schiesst Rinner den Ball im Strafraum an den Arm (diesmal sieht das der Schiedsrichter!) und zeigt nicht nur auf den Elferpunkt, sondern auch Rinner die gelbe Karte (seine insgesamt fünfte, damit fehlt er in Lebring). Vom Elfmeterpunkt bleibt Admir Peckovic Sieger (er errät die richtige Ecke) gegen Stadler, der dann gegen Rossmann ausgewechselt wird.
Die letzte halbe Stunde im Schnelldurchlauf. Von hinten heraus kann Mettersdorf ungehindert den Ball über die linke Seite nach vorne befördern. Niemand ist nahe oder energisch genug am Ballführenden dran, ans Begleiten der Ohne-Ball-Laufenden denkt auch niemand und dann passiert es eben. Nach Doppelpass Rossmann mit Filipovic schließt der neue Mann nur eine Minute nach seiner Einwechslung zum 0:1 ab. Aufbäumen? Fehlanzeige. Trainer Auffinger bringt zwar neue Spieler, doch Kutlesa, Makotschnig und später Machacek können am desolaten Gesamteindruck auch nichts mehr ändern. Ein Rückpass von Rinner auf Peckovic, der zu einem unkontrollierten Abschlag (durch die Mitte direkt zum Gegner) gezwungen wird, leitet das 0:2 ein. Horvat nimmt sich den Ball (sowohl Hubmann, Waldhuber und Grgic sind nur interessierte Beobachter) über Scheucher und Fuchshofer kommt Horvat im Strafraum neuerlich zum Zug - seinen Schuss wehrt Peckovic zwar kurz ab, Fuchshofer steht aber richtig und staubt zum 0:2 ab. Das Spiel ist nun endgültig entschieden, hat aber noch zwei weitere, unrühmliche Hohepunkte zu bieten. Zuerst darf sich Rossmann ein zweites Mal von seinen Kollegen zu einem Tor gratulieren lassen. Ohne Gegenwehr gelangt der Ball bis zum Strafraum: Horvat legt auf, Rossmann zieht vom Sechzehner ab und trifft zum 0:3 ins Eck. Nach der zweiten gelben Karte (Frustaktion im Mittelfeld, die der Mannschaft aber zusätzlich schadet) ist für Christoph Hubmann vorzeitig Schluss.
Wie so oft in dieser Saison jubeln Andere!
Mit 0:3 verabschiedet sich der DSV Leoben von jeder Vorstellung, dass in diesem Frühjahr ein Abstiegskampf erspart bleiben könnte. Die zweite Spielhälfte gegen Mettersdorf war unterirdisch, da hilft kein Beschönigen. Für diesen Rückfall fallen einem keine logischen Erklärungen ein. Wenn man es nüchtern betrachtet, ist der DSV Leoben von allen Teams, die da zwischen den Plätzen 13 und 16 herumkicken, das im Frühjahr schwächste. Keine guten Vorzeichen, aber so sieht es nun eben einmal aus…
Links: StFV, Mettersdorf, Ligaportal
Der DSV Leoben spielte mit: Peckovic, Kabashaj (83. Machacek), Rinner (G), Hubmann (GR, 85.), Tomic (76. Makotschnig J.), Heinemann, Grgic, Schranz (71. Kutlesa K.), Waldhuber, Damis, Petkov. Ersatz: Ebner, Kosche.
2 comments on “DSV im Abstiegskampf: Bittere 0:3 (0:0)-Niederlage gegen Mettersdorf!”
Es geht munter in Richtung Oberliga! Was ist aus dem einst stolzen DSV geworden?? Ein Kanonenfutter sogar für schwache Mannschaften. Anstelle Grußworte von diversen C-Promis wäre es gescheiter gewesen, sich über den Winter WIRKLICH zu verstärken. Auch an einem Trainer festzuhalten, der es bei 18 Spielen auf einen einzigen Sieg gebracht hat, hinterläßt Fragen an den Vorstand! Klar, es ist kein Geld da, aber was jetzt läuft ist ein Trauerspiel. Verkauft doch gleich den Grund an die Vöest, löst die Kampfmannschaft komplett auf und beginnt von ganz unten einen Neustart. Es kann nicht schlechter als jetzt werden.
Sorry, an dieser Stelle war noch ein Kommentar, den ich IRRTÜMLICH unwiderruflich gelöscht habe. Leider weiß ich den Nutzer nicht mehr! Tut mir leid, die Löschung war nicht wegen dem Inhalt, ich war einfach nicht aufmerksam. lg K.W.